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Schneller, neuer, besser - Wie passen Innovationstempo und alternde Gesellschaft zusammen?

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Bonn, 16.05.18 Seit jeher müssen sich Menschen mit Veränderungen auseinandersetzen – und trainieren auf diese Weise ihre geistige Flexibilität. Doch das Innovationstempo war nie zuvor so hoch wie heute. Indessen ist ein Großteil der Bevölkerung in den Industrieländern im Seniorenalter. Können und sollten die Älteren mit dieser Entwicklung mithalten?

Frank Leyhausen, Initiator des Gründerpreises SENovation-Award, sprach mit der Psychologin und Unternehmerin Patrycja Slawuta über unsere von ständigen Updates geprägte Gesellschaft und die Möglichkeiten, die gerade Senioren den Unternehmen dadurch eröffnen.

Vieles in unserem Alltag ist Routine, und meist richten wir uns gemütlich darin ein. Doch immer häufiger müssen wir unsere Komfortzone verlassen: Ein neues Produktionsverfahren, ein anderes Computerprogramm oder schon ein Upgrade bringen so manchen erst einmal aus dem Konzept. Der Vorteil: Sich mit Neuerungen auseinanderzusetzen trainiert das Gehirn. Wer nicht mehr im Beruf ist, muss sich solchen Veränderungen nicht in diesem Ausmaß stellen und verliert leicht den Anschluss. Gleichwohl beeinflusst der technologische Fortschritt die ganze Gesellschaft und macht auch vor Älteren nicht halt. „Es ist abzusehen, dass der technologische Wandel auch in Zukunft immer schneller vonstattengeht und alle Lebensbereiche beeinflusst“, erklärt die in New York ansässige Psychologin und Unternehmerin Patrycja Slawuta. „Vor allem die Älteren, im Grunde aber wir alle werden künftig höchstens teilweise damit zurechtkommen. Wir werden Experten brauchen, die uns dabei unterstützen, uns in der modernen Welt zurechtzufinden.“ Hier schlummert Potenzial für Start-ups – persönliches Innovations-Coaching als neue Geschäftsidee? Auch darüber hinaus sollten sich Unternehmen stärker um die ältere Kundengruppe bemühen, meint Slawuta: „Leider beziehen Unternehmen Senioren bei ihren Entwicklungen meist nicht mit ein. Dabei wäre das eine Win-Win-Situation: Wer die Bedürfnisse der Älteren versteht und umsetzt, gewinnt langfristig treue Kunden. Gleichzeitig bleiben die Älteren am Ball.“ Dass sich das für die Unternehmen lohnt, zeigt ein Blick auf die Statistik: : So nutzen 39 Prozent der über 65-Jährigen ein Smartphone; 48 Prozent besitzen ein Eigenheim – das sind 8,2 Millionen potenzielle Smart-Home-Kunden.

Das ist eine der Ideen hinter dem SENovation-Award – dem Gründerpreis für seniorenfreundliche Start-ups. Noch bis zum 30. Juni können sich junge Start-ups und Unternehmen in der Gründungsphase mit ihrer kreativen Lösung für Senioren bewerben. Das können zum Beispiel Produkte oder Anwendungen sein, die Senioren fürs Neudenken und Dazulernen begeistern. Der SENovation-Award wurde von der Deutschen Seniorenliga und der SIGNAL IDUNA-Gruppe ins Leben gerufen. Alle wichtigen Informationen zu Hintergrund, Teilnahmebedingungen und Jury, das vollständige Interview mit Patrycja Slawuta und die PDF "Fakten zum Alter" gibt es unter www.senovation-award.de.