Smart Home und digitale Medien: Gerade für Senioren mehr als nur Schnickschnack

Smart Home und digitale Medien: Gerade für Senioren mehr als nur Schnickschnack

Bonn, 27.02.18 Die Digitalisierung betrifft praktisch alle Bereiche unserer Gesellschaft und macht vor keiner Altersgruppe halt. Damit Schritt zu halten, ist für Senioren eine besondere Herausforderung. Doch gerade sie können in hohem Maße profitieren. Der Gründerwettbewerb SENovation-Award soll dazu beitragen.

Mit intelligenten Beleuchtungssystemen, Notfallknopf und Bewegungsmeldern ist das Smart Home vielerorts schon Realität. Insbesondere ältere Menschen schätzen digitale Lösungen, die ihnen Sicherheit geben und dazu beitragen, dass sie länger selbstständig in ihren eigenen vier Wänden leben können. „Ein weiterer, für Senioren besonders wichtiger Aspekt der Digitalisierung ist die Kommunikation“, erklärt Barbara Costanzo, Vizepräsidentin der Abteilung Social Engagement bei der Deutschen Telekom.

Das Wichtigste für Senioren: In Verbindung bleiben

Mehr Mobilität und Flexibilität in der Arbeitswelt haben dazu geführt, dass viele Familien weit voneinander entfernt leben. Dennoch in Kontakt zu bleiben und am Leben der anderen teilzuhaben, ist durch die Digitalisierung viel einfacher geworden. Doch 20 Millionen Senioren bleiben bislang noch auf der Strecke: Unter den über 60 Jährigen nutzt nur die Hälfte ein Smart Phone, bei den über 70 Jährigen ist es nur ein Viertel1. „Damit Ältere von den digitalen Medien profitieren können, sind zwei Dinge wichtig – Kompetenz im Umgang und technische Hilfen, die beispielsweise Seh- oder Hörschwächen ausgleichen“, betont Costanzo. Verbesserungspotenzial fordert die Expertin vor allem in Sachen Kompetenzvermittlung: „Aus meiner Erfahrung sind Fortbildungsprojekte erfolgreich, die dort stattfinden, wo die Älteren sich bewegen. Das können Altenheime, Seniorengruppen oder Einrichtungen des betreuten Wohnens sein.“ Eine gute Vorgehensweise ist es, an die Kursleiter heranzutreten – idealerweise ebenfalls im Seniorenalter – und ihnen zielgruppengerechtes Material zur Verfügung zu stellen. Und das ist rar, denn der Großteil des Aufklärungsmaterials richtet sich an Kinder und Jugendliche und beschäftigt sich vor allem mit den Gefahren, die ein unreflektierter Umgang mit Internet und sozialen Medien birgt. „Bei Älteren geht es eher darum, sie zur Nutzung zu ermuntern und ihnen die Fähigkeit zu vermitteln, sicher mit den modernen Medien umzugehen.“

Der Gründerwettbewerb SENovation-Award wurde von der Deutschen Seniorenliga und der SIGNAL IDUNA Gruppe ins Leben gerufen. Er zeichnet junge Start-ups oder Unternehmen in der Gründungsphase aus, die sich der Entwicklung innovativer Produkte oder Dienstleistungen für Senioren verschrieben haben. Die Bewerbungsphase läuft noch bis Ende Juni. Alle wichtigen Informationen zu Hintergrund, Teilnahmebedingungen und Jury gibt es unter www.senovation-award.de. Das vollständige Interview mit Barbara Costanzo ist unter http://www.senovation-award.de/experten.html zu finden.

Quelle:

1 „Digitalisierungsgrad der Gesellschaft in Deutschland‘“, D21-Digital-Index 2016, durchgeführt von Kanar TNS, https://initiatived21.de/publikationen/d21-digital-index-2016/

 

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