Passgenaue Services durch smartes Case-Management

Dr. Bettina Horster, SmartCareServiceDr. Bettina Horster

Projektleiterin SmartCareService

 

Durch den demografischen Wandel sind in Deutschland immer mehr Menschen von Pflegebedürftigkeit betroffen. Drei Viertel der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Entsprechend hoch ist der Bedarf an kompetenter Beratung und fundierter Information rund um das Thema Pflege. Viele Betroffene und Angehörige beklagen diesbezüglich jedoch ein großes Informations- und Beratungsdefizit in einem unüberschaubaren Pflegedschungel.

Vor diesem Hintergrund: Welche Ziele verfolgt das Forschungsprojekt „Smart Care Service“?

Smart Care Service ermittelt zunächst einmal den Bedarf von Menschen mit Einschränkungen. Hierzu kann der Senior oder der Angehörige anhand eines Fragebogens zunächst ein Profil erstellen, anhand dessen die entsprechenden Informationen und Maßnahmen herausgefiltert werden. Das System stellt dann die entsprechenden rechtlichen Informationen, die pflegerischen und die operativen Maßnahmen in einem Gesamtplan zusammen.

Welche Partner sind an diesem Projekt beteiligt?

Das Projektkonsortium deckt alle Schritte in der Wertschöpfungskette ab. Der Pflegekonzern St. Georg bildet das pflegerische Know-how und die möglichen Ansprüche der Senioren ab. Die Inhaus GmbH kümmert sich um die Strukturierung der verschiedenen Informationen und ist für die Machine Learning Algorithmen zuständig. Die VIVAI Software AG ist für die die Programmierung des Pflegemarktplatzes verantwortlich und setzt den natürlichsprachlichen Assistenten um. Mit diesem kann man neben der Website auch per Chat und Telefon die Informationen eingeben und die ermittelten Hinweise erhalten. Die EBZ baut in einen Showroom auf und testet dort das System und die FH Dortmund begleitet wissenschaftlich die wirtschaftlichen Aspekte des Systems.

Mit welcher Intention unterstützt das Land NRW das Projekt?

Das Land NRW legt einen Schwerpunkt auf das Thema Digitalisierung und Pflege und daher passt das System gut in die Forschungslandschaft. Nach dem virtuellen Krankenhaus kommt nun die Digitale Pflege.

Was sind die langfristigen Ziele für das Projekt?

Die Umfragen der Seniorenliga haben ergeben, dass sich die Menschen trotz überbordender Informationen im Internet uninformiert fühlen und auch bei der Auswahl der operativen Maßnahmen, bspw. was die Voraussetzungen sind, dass ein Treppenlift erstattet wird, völlig überfordert fühlen. Hier kann ein Pflegeratgeber und Marktplatz einen wirklichen Unterschied machen.

Welchen Nutzen erhoffen Sie sich in der Praxis bzw. auf der Online-Plattform „SCS“ für zukünftige Anwender? Welche Technologien nutzen Sie dabei?

Damit es für die Nutzer sehr einfach wird, muss die Technologie im Backend entsprechend komplexer sein. Hierbei werden verschiedene KIs verwendet. Bei SCS wird ein Digitaler Zwilling aufgebaut, anhand dessen die passenden Informationen und die entsprechenden Maßnahmen, die von den Pflegekassen übernommen werden, herausgesucht. So können die Betroffenen und deren Angehörige sicher sein, das passende Angebot zu erhalten und den monetären Anspruch so gut wie möglich auszuschöpfen.

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