Warum dieser Wettbewerb?
Mit dem SENovation-Award möchten wir Gründer für die AgeTech-Branche begeistern.
„Altwerden ist nicht sexy, Gründen für ältere Menschen ebenso wenig.“
Im Jahr 2018, im ersten Jahr des SENovation-Awards, war diese Meinung noch weit verbreitet. Geradezu exotisch mutete daher unser Gründerpreis an. Er war der erste in Deutschland, der Innovationen auszeichnet, die Kundinnen und Kunden im Seniorenalter im Blick haben.
Spannende Gründungen im Pflege- und Gesundheitssektor gab es durchaus. Doch in anderen Bereichen, etwa Unterhaltung, Kommunikation oder Mobilität, tat sich bis dato nicht viel für ältere Menschen. Das ist mittlerweile anders. Unter dem Begriff AgeTech tummeln sich technologische Lösungen für alles, was das Leben im Alter - aber durchaus auch in jungen Jahren - unterhaltsamer, mobiler, kommunikativer, abwechslungsreicher, sicherer und gesünder macht. Natürlich nehmen Hilfsmittel, Gesundheits- und Pflege-Apps sowie Smart Home Lösungen dabei großen Raum ein. Doch zunehmend widmen sich Start-ups auch anderen Branchen: Mit Wohnideen wie elektrisch höhenverstellbaren Möbelschuhen, Anwendungen, die für eine bessere Lesbarkeit von Websites sorgen oder VR-Spielen, die betagte Menschen virtuell auf Zeitreise schicken.
Warum investieren Gründerinnen und Gründer in Innovationen für Ältere? Ganz einfach: Weil das ein garantierter Zukunftsmarkt ist.
Deutschland gehört weltweit zu den Ländern mit der ältesten Bevölkerung. Die Zahl der Menschen über 67 Jahre wird bis 2035 um 22 % von 16 auf voraussichtlich 20 Millionen steigen1. Das bedeutet: Rund jeder Vierte in Deutschland wird dann im Rentenalter sein. Was besorgniserregend klingt, wenn man an das Rentensystem oder den Pflegenotstand denkt, birgt auch Chancen: In keiner Altersgruppe steigt die Kaufkraft so stark wie bei den Älteren. Schon jetzt geht fast ein Drittel der privaten Konsumausgaben auf das Konto der über 60-Jährigen2. Deutschland ist als Lead Market für AgeTech geradezu prädestiniert.
Bitte kein „Alte-Leute-Image“
Die vielleicht größte Herausforderung ist es, die Kernfunktionalitäten von Produkten auf die Bedürfnisse und Kompetenzen der älteren Zielgruppe zuzuschneiden – aber bitte ohne zu stigmatisieren. Seniorinnen und Senioren wollen keine Alte-Leute-Produkte. Sie haben mindestens ebenso hohe Ansprüche an Design und Hochwertigkeit wie Jüngere. Darum können Gründerinnen und Gründer mit einer Geschäftsidee nur dann am Markt erfolgreich sein, wenn sie auf partizipative Entwicklung setzen und ihre künftige Zielgruppe von Anfang an aktiv einbinden.
Design for all
Wir zeichnen mit dem SENovation-Award nicht nur Geschäftsideen aus, die ausschließlich auf Ältere zugeschnitten sind, sondern auch generationenübergreifende Produkte. Wenn es sie nicht schon gäbe, hätte zum Beispiel die bodengleiche Dusche eine Chance: Sie ist barrierefrei und ermöglicht Menschen mit Bewegungseinschränkungen ein Stück Eigenständigkeit. Genauso attraktiv ist sie für Familien mit kleinen Kindern – mal ganz davon abgesehen, dass sie einfach toll aussieht.
AgeTech in Deutschland
In den USA ist man in Sachen AgeTech schon weiter: Dort gibt es mehr Investoren, eine bessere Vernetzung und somit auch mehr Gründungen in dieser Branche. Doch auch hierzulande findet eine Neuorientierung statt. Investoren halten zunehmend Ausschau nach Start-ups, die sich mit dem demografischen Wandel als eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zukunft befassen. Diese Entwicklung wollen wir mit unserem SENovation-Award weiter vorantreiben.
1 Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/09/PD21_459_12411.html
2 Deutsches Institut für Altersvorsorge, Konsum im Alter: Senioren geben jeden dritten Euro aus – DIA Altersvorsorge (dia-vorsorge.de)
Wer kann mitmachen?
Ein Wettbewerb für Teams die ein tolles Konzept in der Schublade haben.
Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen Bewerberinnen und Bewerber aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, die
- bereits ein Start-up gegründet haben, das Angebote speziell für ältere Menschen entwickelt oder altersunabhängige Lösungen mit einer bewussten Ansprache von Älteren verbindet, und nach dem 29. Juni 2021 gegründet wurde, oder
- ein schlüssiges Konzept für ein altersgerechtes Produkt oder einen Service einreichen, aber noch keine Firma gegründet haben.
Der Wettbewerb richtet sich nicht an Non-Profit-Organisationen oder Vereine.
So geht’s
Bewerbungsphase
Die Bewerbungsphase läuft vom 2. Januar bis 30. Juni 2024. Bewerbungen erfolgen ausschließlich online über das entsprechende Formular auf dieser Webseite. Erhoben werden Basisdaten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Vorstellung der Idee erfolgt in einer PowerPoint-Präsentation. Zusätzlich kann ein 60- bis 90-sekündiges Video eingereicht werden. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer akzeptieren automatisch die Teilnahmebedingungen.
Seniorenpanel
Halbfinale
Die erfolgreichsten Teams haben im Halbfinale die Gelegenheit, ihre Geschäftsidee persönlich vorzustellen. In der Jury sitzen Seniorinnen und Senioren aus dem Verein „Wege aus der Einsamkeit“. Den Termin für das Halbfinale ist der 17. Juli 2024.
Finale
Das Finale findet am 24.07.2024 in den Räumlichkeiten der SIGNAL IDUNA Gruppe in Dortmund statt. Die Jury setzt sich aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung & Demografie zusammen.
Die Jurysitzung und Preisverleihung finden direkt im Anschluss an die Pitches statt. Die beiden Gewinnerteams erhalten jeweils einen Geldpreis in Höhe von 5.000 Euro sowie individuelle Coaching-Maßnahmen.